DER BAU  
 
Hart sind die Jahre nach dem 1. Weltkrieg. Die allgemeine Arbeitslosigkeit und der Zusammenbruch der Stickereiindustrie setzen der Gemeinde zu. Trotz Ebbe in der Stadtkasse wird die Planung einer neuen Seebadanstalt an die Hand genommen. Der Bau soll Handwerk und Gewerbe Beschäftigung bieten.

Am 6. Juni 1920 beschliesst der Gemeinderat, unter den St. Gallischen Architekten einen Wettbewerb zu veranstalten. Pünktlich zu Weihnachten 1921 wird der Wettbewerb abgeschlossen. Das Preisgericht kommt zum Schluss, dass keines der 12 Projekte und der zwei Varianten für die Ausführung geeignet ist und sieht von der Zuteilung eines ersten Preises ab. Der Gemeinderat wählt am 9. Juni 1922 für die Ausarbeitung des endgültigen Projektes Architekt Karl Köpplin, Rorschach, für den Hochbau, und Ingenieur A. Brunner, St. Gallen, für den Tiefbau. 

Das Abstimmungswochenende (17./18. Februar 1923) bringt ein deutliches Resultat für die Seebadanstalt: 1354 Bürger stimmen für die Krediterteilung, 372 dagegen.

Der Bau der Seebadanstalt Rorschach beginnt im März 1923. Die Arbeiten werden von niedrigem Wasserstand und schönem Wetter begünstigt. Die Zimmerleute, Schreiner, Glaser, Dachdecker, Installateure, Spengler und Maler leisten während der etwas mehr als einjährigen Bauphase ganze Arbeit und stellen die neue Seebadanstalt rechtzeitig zur Badesaison 1924 fertig. Eröffnet wird die Saison am 21. Mai 1924.
 

Der Bau der Badhütte
Die Badhütte steht auf über 70 Betonsäulen. 
Foto: Hans Labhart